Das Haus wird gekauft!

 

Foto vom Heidehaus

Der Notartermin steht an! Vorher hat die Maklerin noch angefragt, ob ein Kredit für das Haus aufgenommen wird, denn der wird in das Grundbuch eingetragen. “Personalausweis und Steueridentifikationsnummer muss mitgenommen werden” gibt sie mir noch mit. Und zur Erinnerung: “wir sollen nicht mehr Zeit als unbedingt nötig in den Räumen der Notarin verbringen, also nicht zu früh kommen und anschließend wieder zügig gehen”. Alle klar, klingt ja einladend.


Vor Ort muss - mit Maske natürlich - erst einmal von der Mitarbeiterin meine Personalien erfasst werden. Dann sitzt man, wie beim Arzt, in einem Wartezimmer. Die Verkäuferinnen (klingt wie der Beruf - die Töchter der Vor-Eigentümerin klingt besser) und die Maklerin waren auch schon da. Die Notarin hat uns zu sich gebeten. Mit weitem Abstand saßen wir um den großen Tisch verteilt und nach einer kurzen Begrüßung ging es auch schon direkt los: die Notarin hat uns den Kaufvertrag vorgelesen, ein paar mal kommentiert und uns anschließend gefragt, ob wir damit einverstanden sind. Waren wir - haben unterschrieben - fertig. 

Gerade mal eine gute halbe Stunde hat das gedauert, aber es wird noch bis zu 6 Wochen dauern, bis ich das Geld überweisen darf. So lange hat die Gemeinde Zeit zu prüfen, ob sie ein gemeinnütziges Interesse an Haus und Grundstück hat. 


Wir haben uns anschließend noch nett auf der Straße unterhalten. Die Vorbesitzerin war Kirchnerin und Künstlerin. Mit über 60 Jahren hat sie sich von einem großen Pfarrhaus, in dem sie mit ihrem Mann und ihren 4 Kindern gelebt hat, auf das kleine Häuschen verkleinert. Sie hat es geliebt! Und ihre Kinder und Enkel waren immer gern bei ihr. 

Ich habe den Damen angeboten, dass sie natürlich gerne immer mal schauen kommen können. Das fanden sie super! Eine der Damen wohnt im gleichen Ort, die auch die Übergabe übernehmen wird. “Müssen wir jetzt auf die Notarin warten? Wir sind eigentlich durch!” meinte sie. *Leuchten in meinen Augen* 🤩 Das fand ich natürlich großartig und habe zu verstehen gegeben, dass ich durchaus gerne früher das Haus übernehmen wollen würde. Also haben wir gleich einen Übergabetermin für die darauffolgende Woche vereinbart. Die Maklerin übernimmt das Übergabeprotokoll, die Erbin bringt den Schlüssel mit und ich muss einfach nur da sein - schaff ich…  Von wegen… Ich habe die Nächte davor kaum geschlafen vor Aufregung!


🏫 ICH HABE EIN HAUS GEKAUFT! - verrückt! 

Gut, es ist sehr klein, sehr alt und sehr sehr sanierungsbedürftig und ich werde noch sehr lange nicht einziehen können… aber hey: es ist meins! 💕Liebe ist, was mein Herz erfüllt! 💕 🥰 😄


Ich kann euch garnicht sagen, wie gut sich das anfühlt! Ich hätte mit mehr Ängsten und mehr Sorgen gerechnet - bin eher so ein Typ. Aber nein: ich bin einfach nur selig und glücklich und ungewöhnlich in mir ruhend - klingt seltsam, aber ich lebe gerade meinen Traum, vielleicht deswegen. 

Beim Übergabetermin waren die Erbin und ich erst etwas unsicher. Aber nach dem Rundgang durchs Haus und als die Maklerin noch alle Zählerstände erfasst hat, kamen wir noch in ein sehr offenes Gespräch. Jetzt kenne ich immerhin schon eine Person vom Dorf, das ist schon mal gut. Sie hat auch angeboten, dass sie mal Baustoffe entgegen nehmen kann. Das ist natürlich sehr praktisch und unglaublich nett.

Als die Maklerin mit ihrem Übergabeprotokoll soweit war, hat sie uns noch gefragt, ob wir was aufnehmen wollen. Uns ist nichts eingefallen und damit haben wir beide nur noch unterschrieben. Die Schlüssel wurden mir noch überreicht und erklärt und das war es auch schon. Die Erbin schickt das Übergabeprotokoll an die Versorgungsunternehmen (Trink- und Abwasser, Strom) und die melden das automatisch auf mich um. Müll kann man auch ummelden, empfiehlt die Maklerin. Ummelden ist immer günstiger und geht schneller, als an- und abmelden. 

Die Maklerin meinte zum Schluss: “Also so schnell und unkompliziert war noch keine meiner Abwicklungen”. Wieder habe ich ein gutes Gefühl bei der ganzen Sache. Und die Verkäuferin wohnt nicht weit - sollte was sein, kann ich hinlaufen 😁


Anschließend - das erste Mal allein im Haus, in meinem Haus - habe ich noch mal alle Räume inspiziert und wirken lassen. Dann habe ich ein bisschen Putzzeug und Werkzeug aus dem Auto ins Haus geräumt und angefangen, hier und da schon mal die Tapete abzuzubbeln. Als es dunkel wurde brach ich langsam auf.


“Gute Nacht mein Haus! Komme bald wieder! 😚“

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