Besichtigung der zur Wahl stehenden Häuser - überschaubare Auswahl!

Erste Hausbesichtigung

Oh, es sind doch ein paar interessante Immobilien eingestellt worden, aber ich habe den Radius mittlerweile von 25 km auf 50 km erhöht, das Budget erhöht und ansonsten alle anderen Filter raus genommen. Jetzt gab es eine reale Chance für mich.

Ich habe mir jede Menge Anzeigen gemerkt und auch die ein oder andere angeschrieben und mir die Exposés schicken lassen. Teilweise waren die Häuser vor Besichtigungstermin schon weg, oder die Exposés haben mir mehr Angst als Hoffnung bereitet.

Eine Doppelhaushälfte sprach mich doch soweit an, dass ich wieder einmal um ein Exposé und gleichzeitig um einen Besichtigungstermin geben habe. Diesmal hat es geklappt: ich habe einen Termin bekommen - juchhee! Da meine Mutter zu der Zeit gerade zu Besuch war, sind wir gleich mal aus Neugierde hingefahren - nur mal von außen anschauen. Die Fassade hat man versucht mit einer Kunststoffverkleidung in Klinkeroptik aufzuwerten. Das Haus stand nur einen Meter von einer viel befahrenen Landstraße und zwischen eben jener und einer Bahnlinie. Zudem war der nächste Ort 1,7 km entfernt. Und eigentlich lag der Kaufpreis über meinem Budget. Aber hey, es lag in meinem Radius und laut Exposé ist es neu saniert worden und es muss nur noch nach dem eigenen Empfinden hergerichtet werden.

Zum Besichtigungstermin des Hauses habe ich meinen Schwager mitgenommen: zum einen sehen vier Augen mehr als zwei und zum anderen werden Männer in technischen und handwerklichen Angelegenheiten einfach ernster genommen als Frauen - ja, das ist leider immer noch so. Außerdem renoviert er selber sein Haus und weiß, worauf man so achten sollte bzw. kann auch grob die Kosten abschätzen.

Der erste Eindruck war… okay. Grundstück war mit 600 Quadratmetern ausreichend groß, ein kleiner windschiefer Schuppen stand drauf und die Hausfassade zum Garten hin war mit Holz verkleidet und deutlich schöner. Draußen hat meiner Schwager über die abenteuerliche Verlegung von Stromleitungen etwas gestutzt, aber dann sind wir erst einmal rein.

Erdgeschoss sah wirklich in Ordnung aus und hier wurde auch einiges gemacht. Die Maklerin meinte noch, dass der aktuelle Eigentümer hier alles selber gemacht hat und ein echter Tüftler sei. Er hatte das Haus nur vorübergehend gekauft, weil er ein Haus baute und eigentlich da hinein bald ziehen wollte. Das “vorübergehend” zog sich am Ende 8 Jahre hin, daher sei an diesem Haus so viel gemacht worden. Aha, man kauft sich echt für vorübergehend ein Haus, weil man ein neues Haus baut, was er selber auch ausbaut und saniert gleichzeitig das Haus, indem er vorübergehend wohnen will? Verstehe ich nicht, aber gut. Weiter geht es ins Obergeschoss. Das ist eigentlich nicht zu gebrauchen: alles eng, Schrägen bis runter bei niedrigen Decken und komplett sanierungsbedürftig. Grobe Schätzung von meinem Schwager war nochmal 50.000 EUR reinstecken. Er konfrontiert die Maklerin mit seinem Urteil und ob Sie den Kaufpreis, der auch schon bei 179.000 EUR liegt gerechtfertigt findet, zumal das ein Bastler-Haus ist und man nicht weiß, wie viel davon fachgerecht saniert wurde. Sie meint: ja. War ein gutes Gespräch. Und die Erbengemeinschaft will bald verkaufen…. die Erbengemeinschaft? Passt irgendwie zur ersten Geschichte nicht zusammen.

Noch auf der Heimfahrt haben wir uns gemeinschaftlich dagegen entschieden. Aber spannend war es und man muss ja Erfahrungen sammeln.


Zweite Hausbesichtigung


Meine Mutter hat unterdessen den Radius von 50 km auf 75 km erhöht und mir eine Doppelhaushälfte gezeigt, die unter 100.000 EUR bei vergleichbaren Quadratmeter von Grundstück und Haus kosten soll. Mein erster Gedanke war, dass es mir zu weit weg von meiner Schwester ist, aber nachdem sie liebevoll meinte “stell dich nicht so an”, habe ich die Maklerin angeschrieben und erst einmal 2 Wochen keine Rückmeldung bekommen. Irgendwann meldete Sie sich dann doch noch und ich hatte es schon gar nicht mehr auf dem Schirm. Eigentlich hatte ich gerade Urlaub und war mit einer Freundin unterwegs, aber nachdem der Ort nur eine halbe Stunde entfernt lag und es in strömen goss sind wir hingefahren und haben es uns von außen angesehen. Um ein Gefühl für die Gegend bekommen: sehr viel Landschaft, ruhig, aber dennoch gar nicht so weit ab vom Schuss. Also ja: Besichtigungstermin ist noch gewünscht. Ohne sonderlich viel Emotionen oder Hoffnung, also eher neutral eingestellt, bin ich zu diesem Termin hin...und war positiv überrascht! Ja, es ist viel zu machen und es ist auf dem Lande, aber so schön! Und die Maklerin - diesmal von einer Immobilienbank - war auch deutlich vertrauenswürdiger und ehrlich! Sie hat auf alle Schwächen und Stärken hingewiesen und mich auch alles fotografieren lassen, ja sogar dazu geraten. 

Zuhause habe ich noch genauer darüber nachgedacht und mit dem Familienrat besprochen. Dann einen zweiten Termin ausgemacht. Diesmal mit Schwager, einem Maurer und einem Schreiner. Da ich die Maklerin dazu vorgewarnt habe, kam sie auch mit Verstärkung an - ein Kollege war mit dabei. Somit haben wir zu sechst verbal die “Hütte” auseinander genommen. Die beiden Handwerker haben natürlich das geschultere Auge und sind schneller durchgegangen. von oben hörten wir nur “... kann man ein gutes Osterfeuer machen…” und “...umschubsen und neu bauen…”. Bei der Nachbesprechung zu viert hat mir aber keiner der Herren von dem Haus abgeraten. Eigentlich war mir meine Entscheidung sofort klar, aber nachdem es erst die zweite Haus war, das ich besichtig hatte und ich noch nie privat mit so viel Geld umgegangen bin, wollte ich noch zwei Nächte darüber schlafen … und habe dann zugesagt!!!





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